Grußworte unserer Vorsitzenden 2023

Liebe Goethe-Freundinnen, liebe Goethe-Freunde,

der Wetzlarer Goethesommer liegt hinter uns, und wir haben mit vielen Veranstaltungen daran erinnert, dass vor 250 Jahren der junge Rechtspraktikant Johann Wolfgang Goethe vier Monate in der Reichsstadt verbrachte und hier Charlotte Buff kennen lernte. Gemeinsam mit dem Kulturamt, der Stadtbibliothek, der Phantastischen Bibliothek, dem StattTheater Wetzlar, dem Chor „Reine Frauensache“ und dem Literarischen Zentrum Gießen haben wir auf verschiedenste Weise der 123 Sommertage Goethes in Wetzlar gedacht.

Schon im Jahr 2024 stehen drei weitere Jubiläen an. Dann feiern wir nicht nur, dass vor 250 Jahren die „Leiden des jungen Werthers“ in Leipzig erschienen sind, sondern auch Goethes 275. Geburtstag sowie den 50. Geburtstag der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft.

Jetzt, im Jahr 2023, laden wir Sie herzlich ein zu der vertrauten Mischung aus Vorträgen, Exkursionen und geselligen Begegnungen: Bei der Matinee zum neu-en Jahr treffen wir uns „Auf ein Stündchen mit Goethe“, und im März präsentiert Prof. Dr. Christof Wingertszahn den romantischen Dichter Achim von Arnim. Wir freuen uns auf Prof. Dr. Sabine Wienker-Piephos Ausführungen zum Thema „Goethe-Kitsch“ und genießen im Juni ein wenig „Sommerwonne“ an der Lahn. Die Tagesfahrt führt uns dann noch nach Frankfurt in das Deutsche Romantik-Museum direkt neben Goethes Geburtshaus am Großen Hirschgraben.

Wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen bei vielen anregenden und unterhaltsamen Veranstaltungen.

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr
im Namen des Vorstands und des Beirats
Ihre Angelika Kunkel

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Das sicherste Mittel, ein freundschaftliches Verhältnis zu hegen und zu erhalten, finde ich darin, dass man sich wechselweise mitteile, was man tut. Denn die Menschen treffen viel mehr zusammen in dem, was sie tun, als in dem, was sie denken.

Johann Wolfgang von Goethe an Siegmund August Wolfgang Freiherr von Herder im Dezember 1798 

Der Goethe-Sommer – 250 Jahre Goethe in Wetzlar

Wetzlar und Gießen

 

Rückblick auf das Veranstaltungsprogramm

  1. Juni 2022, 16.00 Uhr

Goethe-Lieder mit dem Bariton Daniel Gutmann und Maximilian Kromer am Klavier

Werke von Schubert, Loewe und Wolf im Palais-Garten, Kornblumengasse

Veranstalter: Wetzlarer Kulturgemeinschaft

  1. August 2022

Literarischer Spaziergang zu Goethes 273. Geburtstag

im Wald des Leitz-Parks zum Thema: „Goethe, der Umweltpoet“ und gemeinsamer Kaffeetrunk im Café Leitz

Veranstalter: Wetzlarer Goethe-Gesellschaft

  1. und 18. September 2022

„Dem Notwendigen einen Scherz abgewinnen“ – Eine goethisch-literarische Begegnung zwischen Wetzlar und Gießen

Veranstalter: Wetzlarer Goethe-Gesellschaft / Literarisches Zentrum Gießen

Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Literarischen Zentrum Gießen

1772, vor 250 Jahren, traf Goethe in Wetzlar ein – mit den bekannten literarischen Folgen: Der Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ hat bis heute nichts von seiner Wirkung und Popularität eingebüßt. Aber manche historischen Hintergründe, Ereignisse und Akteure der damaligen Sturm-und-Drang-Szene sind weniger bekannt. Grund genug, um sich an zwei Tagen auf eine facettenreiche Spurensuche zu begeben.
In Wetzlar begegnen Sie u. a. dem jungen Johann Wolfgang Goethe und Charlotte Buff und besuchen zentrale Orte, an denen das Leben des Dichterfürsten beleuchtet wird.
Lernen Sie in Gießen an markanten Plätzen weitere Akteure der damaligen literarisch-kulturellen Szene kennen, mit denen Goethe nicht nur freundschaftliche Verhältnisse unterhielt, und lassen Sie sich von Hans Sarkowicz in weniger bekannte familiäre Hintergründe des Dichters einweihen.
Veranstalter: Wetzlarer Goethe-Gesellschaft / Literarisches Zentrum Gießen

Erster Tag in Wetzlar

(Sonntag, 11. September 2022, 11.00 Uhr)

Empfangen wurden die Gäste von Charlotte Buff und Johann Wolfgang Goethe. Ein Teil der Gäste folgte Charlotte und Goethe, die ihre Zuschauer in der einstündigen Theaterführung „Ein charmantes Scharmützel“ durch Wetzlar leiteten und vom Sommer 1772 und den Geschehnissen rund um Goethe und Charlotte berichten. Währenddessen besichtigt die zweite Gästegruppe das Wohnhaus der Charlotte Buff im sogenannten Lottehof sowie goethezeitliche Exponate im Stadtmuseum, Viseum und Dom. Bei einem Imbiss im Lottehof treffen sich nicht nur alle Gäste wieder, sie begegnen auch einigen von Goethes Zeitgenossen. Anschließend tauschen die Gruppen und erleben den jeweils anderen Teil des Veranstaltungsprogrammes. Ende ist gegen 14.30 Uhr.
Am Nachmittag hatten die Gäste die optionale Möglichkeit, im Goethehaus Volpertshausen das Heimatmuseum mit dem historischen Ballsaal zu besichtigen und auf dem Goetheplatz bei Kaffee und Kuchen den Tag ausklingen zu lassen.

Zweiter Tag in Gießen

(Sonntag, 18. September 2022, 10.15 Uhr)

Auf den Spuren des Dichterfürsten Goethe laufen die Gäste im Rahmen eines literarisch-literaturgeschichtlichen Spaziergangs zentrale Orte an und lernen in Anlehnung an Goethes „Dichtung und Wahrheit“ schillernde Akteure der damaligen kulturellen Szene kennen: Ludwig Höpfner, „Professor der Rechte“, Karl-Friedrich Bahrdt, ein skandalumwitterter Theologe, oder Friedrich Maximilian Klinger, der dem „Sturm und Drang“ seinen Namen gab.
Hans Sarkowicz, Autor des Buches „Monsieur Göthé: Goethes unbekannter Großvater“, beleuchtete in einem Vortrag, welche Vorfahren dem Dichter seinen Lebensstil und seine Aufenthalte in Wetzlar und Gießen erst ermöglichten.

Grußwort unserer Vorsitzenden 2022

Liebe Goethe-Freundinnen, liebe Goethe-Freunde,

zwei Jahre lang konnten wir Ihnen kein anregendes Halbjahresprogramm vorlegen und Ihnen nur wenige Veranstaltungen anbieten.

Unsicherheiten durch die Pandemie werden uns weiterhin begleiten – deshalb: Alle Planungen offerieren wir Ihnen unter Vorbehalt und erbitten Umsicht bei unseren Begegnungen.

Wir wollen trotzdem eine Reise wagen: Die im Mai 2020 aufgeschobene Fahrt nach Aschaffenburg möchten wir jetzt nachholen.

Von Anfang Mai bis zum September wird dann Goethes 250. Wiederkehr des Aufenthalts in Wetzlar durch viele, sehr unterschiedliche Veranstaltungen begangen. Der Goethesommer wurde von unserer Gesellschaft miterdacht und auf vielen Sitzungen mitgestaltet; die Programmübersicht dafür erhalten Sie Anfang Mai.

Mit einer Vor-Aufführung der szenisch-musikalischen Lesung „So lebten sie den herrlichen Sommer – Goethes 123 Tage in Wetzlar“, aufgeführt vom StattTheater Wetzlar, setzen wir im Mai unser Programm fort.

Im Juni rezitiert, von Musik umrahmt, Harald Pfeiffer Goethe-Texte, während nach unserer Jahreshauptversammlung Frau Dr. Marlies Obier zum 250. Geburtstag über Novalis und dessen Beziehung zu Goethe referiert.

Für die Veranstaltungen der Goethe-Gesellschaft im 2. Halbjahr 2022 erhalten Sie wie gewohnt unsere gesonderte Veranstaltungsankündigung.

Mit besten Grüßen im Namen des Vorstands und des Beirats

Angelika Kunkel, 1. Vorsitzende

 

 

Man hat auch bey diesem Unternehmen gesehen, daß man eigentlich alles wagen kann, sobald man mit Genie, Geist und Überlegung wirkt.

J. W. v. Goethe am 26. Mai 1799 an Wilhelm von Humboldt

Grußwort von Angelika Kunkel im Corona-Jahr 2021

Liebe Goethe-Freunde,

unsere letzte Veranstaltung, die Sie besuchen konnten, war Goethes 271. Geburtstag. Alle geplanten Treffen mussten wir aus bekannten Gründen absagen. Nun wagen wir einen vorsichtigen Versuch, die längst überfällige Mitgliederversammlung mit den Neuwahlen nachzuholen. Außerdem erleben wir zu Goethes 272. Geburtstag erneut die Berliner Schauspielerin Cora Chilcott, und in Kooperation mit der Phantastischen Bibliothek hören wir einen Vortrag über E. T. A. Hoffmann. Ab dem 30. September können wir Texten aus seinem Werk „Die Serapionsbrüder“ lauschen.

Da wir nicht voraussehen können, wie sich die Bedingungen für unsere Zusammenkünfte in den kommenden Monaten gestalten werden, kündigen wir noch keine weiteren Veranstaltungen an. Wir freuen uns über Begegnungen und Gespräche in den kommenden Wochen!

Mit den besten Wünschen im Namen des Vorstands und des Beirats

Angelika Kunkel, Erste Vorsitzende

 

Um besser planen zu können, bitten wir für die Jahreshauptversammlung und für Goethes Geburtstag um Anmeldung per E-Mail an: info@kunkelamdom.de oder per Telefon bei A. Kunkel 06441-42114.

Für die Teilnahme an allen Veranstaltungen muss nach aktuellem Stand der Nachweis „geimpft, genesen oder getestet“ erbracht, bis zum Erreichen des Sitzplatzes ein Mund- und Nasenschutz getragen sowie Abstand eingehalten werden. Danke für Ihr Verständnis!

 

Literarischer Lese- und Gesprächskreis mit Dr. Wolfgang Keul (Aßlar)

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20, Konferenzraum 1. Stock

Fontane – Delius – Celan

Der literarische Lese- und Gesprächskreis wird auch in diesem Halbjahr wieder von unserem langjährigen Mitglied Dr. Wolfgang Keul, einem ver­sierten und engagierten Germanisten und Historiker sowie Liebhaber klassischer deutscher Literatur, weitergeführt. Vorgestellt und diskutiert wird Zeitgeschichte im Spiegel der Literatur, beginnend mit Theodor Fontanes Ballade »Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland« (1889) und Friedrich Christian Delius’ Erzählung »Die Birnen von Ribbeck« (1991). An einem der folgenden Termine wird das Gedicht »Todesfuge« (1944/45 bzw. 1948) von Paul Celan behandelt.

Die weiteren Termine sind: Freitag, 13. März, 17. April, 8. Mai und 12. Juni 2020, jeweils 18.00 Uhr

Literarischer Lese- und Gesprächskreis mit Dr. Wolfgang Keul

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20: Konferenzraum 1. Stock

Stefan Heym: » Der König David Bericht «.

Dr. Wolfgang Keul rundet seinen langjährigen literarischen Lese- und Gesprächskreis in diesem Halbjahr mit einigen modernen Texten ab, insbesondere mit solchen, die zeitgeschichtliche Ereignisse in der Literatur spiegeln. Behandelt werden soll zunächst Stefan Heyms Roman »Der König David Bericht«. Zur Vorbereitung wird gebeten, sowohl den Roman zu lesen als auch zum ersten Termin eine Bibel mitzubringen, damit prägnante Stellen miteinander verglichen werden können.

Der Gesprächskreis ist eine offene Runde, d.h. jeder Interessierte hat die Mög­lichkeit, sich jederzeit ohne Anmeldung anzuschließen. Die jeweiligen Themen werden am Ende der Sitzungen für den nächsten Termin festgelegt.

Die weiteren Termine sind: Freitag, 18. Oktober, 8. November, 13. Dezember 2019, jeweils 18.00 Uhr

Bitte beachten: Der Oktober-Termin ist der dritte Freitag!

Nachruf für Dr. Manfred Wenzel (1954-2019)

Nachruf für Dr. Manfred Wenzel (1954–2019)


Manfred Wenzel bei der Jahrestagung der Goethe-Gesellschaften 2008
beim Vortrag an der Gießener Badenburg.

Die Wetzlarer Goethe-Gesellschaft trauert um ihren langjährigen Vorsitzenden Dr. Manfred Wenzel, der am 14. Juni 2019 im Alter von 64 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist.

Manfred Wenzel war von 1996 bis 2012 Vorsitzender der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft. Mit Stolz kann unsere Wetzlarer Gesellschaft darauf verweisen, dass sie mit ihm einen weltweit anerkannten Goetheforscher zu ihren Mitgliedern zählen konnte: Herr Wenzel gilt als der beste Kenner der Goetheschen Naturwissenschaften, ihres historischen Umfelds und ihres biographischen Hintergrunds. Vielfach gewürdigt und ausgezeichnet, wurde Herrn Wenzel 2012 vom Wetzlarer Bürgermeister Manfred Wagner der Ehrenbrief des Landes Hessen überreicht; bei der Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft in Weimar wurde ihm – „dem kundigen Philologen und engagierten Vermittler insbesondere von Goethes naturwissenschaftlichem Werk“ – 2015 die Würde eines Ehrenmitglieds verliehen; im Jahr darauf folgte mit der Verleihung der Johann-Heinrich-Merck-Medaille eine weitere ehrenvolle Auszeichnung. Auch in dieser Laudatio wurden insbesondere seine Verdienste um Goethes naturwissenschaftliche Schriften herausgehoben.

Und tatsächlich zieht sich die Beschäftigung mit Goethe und seinem naturwissenschaftlichen Werk wie ein roter Faden durch dieses Wissenschaftlerleben, das bereits durch das Studium der Literaturwissenschaften und der Biologie so vielseitig philologisch-naturwissenschaftlich ausgerichtet war. Beginnend mit seiner 1983 erschienenen Dissertation über Goethe und Darwin (Goethes morphologische Schriften in ihrem naturwissenschaftshistorischen Kontext) hat Manfred Wenzel Goethe bis in die Tiefen seiner Farbenlehre und seinem auf dem Papier ausgetragenen Disput mit Newton begleitet, er hat beschrieben, wie Goethe den Zwischenkieferknochen auch in einem aus Kassel ausgeliehenen Elefantenschädel suchte, er hat uns Goethes Jenaer Anatomielehrer Justus Christian Loder in Erinnerung gerufen, uns Lehrgedichte wie Die Metamorphose der Pflanze nahe gebracht, und ihm verdanken wir auch die Begegnung mit dem Wetterkundler und „Wolkenerfinder“ Luke Howard, dem Goethe die schönen Zeilen „Drum danket mein beflügelt Lied / Dem Manne, der Wolken unterschied“ widmete. Diese Themenvielfalt brachte uns Herr Wenzel nicht nur in seinen gelehrten Abhandlungen, sondern auch in allgemein verständlichen, oft humorvollen Vorträgen näher, die von den Wetzlarer Goethefreunden gerne und gut besucht wurden und ihn auch zum häufig eingeladenen Redner bei anderen Goethe-Gesellschaften machte.

Sein wissenschaftliches Werk umgreift fast 200 Aufsätze, Lexikonartikel und Bücher, von denen hier nur einige wenige genannt werden können. Zu ihnen gehören die in den 1990er Jahren erschienenen Editionsausgaben für die Soemmerring-Forschungen mit den wichtigen Bänden über Goethes Briefwechsel mit Soemmerring, Soemmerrings naturwissenschaftliche Schriften und schließlich auch der die Goethezeit aus medizinhistorischer Perspektive beleuchtende Sammelband Soemmerring in Kassel. Herr Wenzel war Mitherausgeber der Frankfurter Goethe-Ausgabe des Deutschen Klassiker Verlages (1989/91), er war Mitarbeiter, Autor und Herausgeber in den Projekten Goethe-Handbuch des Metzler-Verlages (1997/98), der Jubiläumsausgabe des Insel-Verlages (1998), Die Entstehung von Goethes Werken in Dokumenten der Mommsen Foundation for the Advancement of Goethe Research (seit 2003) und schließlich der verantwortliche Herausgeber des Goethe-Handbuchs: Supplemente: Naturwissenschaften aus dem Jahr 2012. Zudem war er Mitherausgeber der historisch-kritischen Marburger Büchner-Ausgabe, deren Band Naturwissenschaftliche Schriften 2008 erschien. Aber neben diesen herausragenden Werken fand er auch die Zeit, sich mit scheinbar Abgelegenem zu beschäftigen, und das in der ihm eigenen sorgfältigen, philologisch geschulten akribischen Art. Die Verbundenheit mit seinem Geburtsort Oldenburg spiegelt sich in der kommentierten Ausgabe des Briefwechsels zwischen Goethe und dem oldenburgischen Ministerpräsidenten Dietrich Christian von Buttel. – Goethe und die Goethezeit begleiteten sein Leben; einen Kontrapunkt setzte eine fast unbekannte Seite: seine Liebe zur Undergroundliteratur und anderen Ausformungen der amerikanischen Subkultur.

Die Verfasserin war Herrn Wenzel nicht nur über die Arbeit im erweiterten Vorstand der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft eng verbunden. Ihre erste Begegnung mit ihrem zukünftigen Berufsfeld, der Medizingeschichte, hat sie Herrn Wenzel zu verdanken. Als seine wissenschaftliche Hilfskraft unterstützte sie ihn zunächst bei den Stellenkommentaren der Soemmerring-Edition und lernte dabei von ihrem „Chef“, dass auch die umfangreichsten Werke mit gründlicher Lektüre der Originaltexte und sorgfältiger historischer Recherche beginnen. Herrn Wenzels baldige Ermutigung selbst zu forschen und zu publizieren führte zu einer Anstellung bei der Mainzer Akademie und damit zur Kollegenschaft und bis in die Gegenwart zu zahlreichen schönen gemeinsamen Projekten im Umfeld Goethes.

Am 14. Juni 2019 ist Manfred Wenzel im 65. Lebensjahr nach schwerer Krankheit und doch für alle überraschend in seinem Gießener Haus gestorben. Die Urnenbeisetzung fand am 26. Juni in Gießen statt. Die Zeremonie, an der neben der Familie und den langjährigen Weggefährtinnen und Weggefährten der Soemmerring-Forschungsgruppe auch eine Delegation und Freunde der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft teilnahmen, entsprach Manfred Wenzels zurückhaltender Art, in der er auch sein Alltagsleben gestaltete.

Denjenigen, die ihm nahestanden, blieb er zeitlebens eng verbunden. Mit ihnen – mit uns – lebte er die Goethe-Worte, die in den Gesprächen mit Johann Peter Eckermann überliefert sind:

„Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns stellen, wie wir wollen. […] Wir müssen alle empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als von denen, die mit uns sind. Selbst das größte Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Inneren verdanken wollte. Es ist im Grunde auch alles Torheit, ob einer etwas aus sich habe, oder ob er es von anderen habe; ob einer durch sich wirke, oder ob er durch andere wirke; die Hauptsache ist, daß man ein großes Wollen habe und Geschick und Beharrlichkeit besitze, es auszuführen; alles übrige ist gleichgültig.“

Ulrike Enke im Juli 2019

 

Lesekreis mit Dr. Wolfgang Keul: Bahnwärter Thiel und anderes

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20: Konferenzraum 1. Stock

 

Literarischer Lese- und Gesprächskreis

mit Dr. Wolfgang Keul (Aßlar)

Der literarische Lese- und Gesprächskreis wird auch in diesem Halbjahr wieder von unserem langjährigen Mitglied Dr. Wolfgang Keul, einem ver­sierten und engagierten Germanisten und Historiker sowie Liebhaber klassischer deutscher Literatur, weitergeführt. Das Programm beginnt diesmal mit der Novelle »Bahnwärter Thiel« von Gerhart Hauptmann.

Die weiteren Themen werden am Ende der Sitzungen für den jeweils nächsten Termin festgelegt. Der Gesprächskreis ist eine offene Runde; jeder Interessent hat die Möglichkeit, sich jederzeit ohne Anmeldung anzuschließen.

Die weiteren Termine sind:

Freitag, 8. März, 10. Mai und 14. Juni 2019, jeweils 18.00 Uhr

 

Jahreshauptversammlung 2019

Jahreshauptversammlung

Tagesordnung:

  1. Bericht der Vorsitzenden
  2. Bericht der Schatzmeisterin
  3. Bericht der Kassenprüfer
  4. Entlastung des Vorstands
  5. Nachwahl eines Kassenprüfers
  6. Anträge

Anträge zur Beschlussfassung in der Jahreshauptversammlung sind bis spätestens 11. März beim Vorstand einzureichen.

  1. Anfragen und Verschiedenes

Diese Ankündigung gilt als satzungsgemäße Einladung, da die vorliegende Programmübersicht an alle Mitglieder verschickt wird.

Europäische Datenschutzverordnung

Hinweis zur Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO):

Wir verarbeiten die Daten unserer Mitglieder (z.B. Adresse, Bankverbindung und Anmeldungen zu Veranstaltungen und Exkursionen) nur für Zwecke der Mitgliederverwaltung und geben keine Daten an Dritte weiter.


Bei der DSGVO handelt es sich um eine EU-Verordnung, die seit dem 25. Mai 2018 gilt. Sie vereinheitlicht den Umgang mit personenbezogenen Daten in allen EU-Mitgliedstaaten und stärkt die Rechte der Einzelpersonen über ihre Daten. Weiterhin legt sie Unternehmen klare Pflichten auf.