Neue Bücher unserer Mitglieder

Ulrike Enke: Emil von Behring 1854-1917. ImmunologeUnternehmer – Nobelpreisträger. Wallstein 2023, 597 Seiten, 34 €. https://www.wallstein-verlag.de/9783835355019-emil-von-behring-1854-1917.html

Wolfgang Keul: „Ich wollte dir ein Liebeslied schreiben …“. Ein Streifzug durch die deutschsprachige Liebeslyrik vom Hochmittelalter bis zur Jahrtausendwende. Haag + Herrchen 2021, 320 Seiten, 38 €

Dr. Barbara Steingießer: Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Barbara Steingießer (Düsseldorf): Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt

Das „Journal des Luxus und der Moden“ (1786–1827)

Abbildung: (c) Wikipedia

Dass Weimar nicht nur eine Stadt der Klassik, sondern auch eine Design-Stadt ist, verdankt es dem Bauhaus. Aber was haben Weimar und Goethe mit der Modewelt zu tun? – Das Journal des Luxus und der Moden, das erste Lifestyle-Magazin Deutschlands, das von 1786 bis 1827 über die neueste Mode aus Paris und London sowie über Einrichtungstrends berichtete, hatte seinen Verlagssitz nicht etwa in Berlin oder in einer Messestadt, sondern in der kleinen Residenz Weimar.

Der bebilderte Vortrag präsentiert die handkolorierten Hefte und zeigt am Beispiel alter und neuer Luxusgüter, wie manch ein Trend von damals das Design von heute inspiriert. In Wetzlar, noch dazu im Werther-Jahr 2024, darf ein Exkurs zur „Werthermode“ nicht fehlen.

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Dr. Barbara Steingießer studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn. 1994 erhielt sie ein Stipendium der Stiftung Weimarer Klassik zur Mitarbeit an der historisch-kritischen Schiller-Nationalausgabe. Nach ihrer Promotion machte sie sich als freie Autorin und Kulturjournalistin selbstständig.

 Dr. Bertold Heizmann: Werther 250. Alte und neue Leiden

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen): „Werther 250. Alte und neue Leiden“

Die Leiden des jungen Werthers, hier die 2. Auflage von 1775!

Der „Werther“ hinterlässt nicht nur in der Literaturgeschichte eine breite Spur, sondern auch in anderen Disziplinen: So spricht man in der Sozialpsychologie vom „Werther-Effekt“ und meint damit die „Nacheiferung“ des Suizids. Aber basiert dieser Ausdruck, der nicht mit dem „Wertherfieber“ verwechselt werden darf, möglicherweise auf einem fatalen Irrtum? Goethes eigene Äußerungen lassen Zweifel aufkommen. Eine Fülle von Fehldeutungen, Nachbildungen, Parodien folgte dem Erscheinen seines Romans vor 250 Jahren, und schon bald war Goethe „das Ausgraben und Sezieren [s]eines armen Werther so satt“, wie er am 7. März 1775 schrieb.

Dr. Bertold Heizmann, promovierter Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Essen, geht der wechselvollen Rezeption des  „Werther“-Romans nach und versucht aufzuzeigen, wie jede Generationvon der Goethezeit über Ulrich Plenzdorf bis heutesich den Stoff aneignet, umformt, verfremdet und ihn lebendig hält, indem sie eigene Pointen setzt.

 

Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023

Tagesordnung:

  1. Bericht der Vorsitzenden
  2. Bericht der Schatzmeisterin und der Kassenprüfer
  3. Nachwahl eines Kassenprüfers
  4. Anträge

Anträge zur Beschlussfassung in der Jahreshauptversammlung sind bis spätestens 1. März 2024 beim Vorstand einzureichen.

  1. Anfragen und Verschiedenes

Diese Ankündigung gilt als satzungsgemäße Einladung, da die vorliegende Programmübersicht an alle Mitglieder verschickt wird.

Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung: 

Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen): „Werther 250. Alte und neue Leiden“

Der „Werther“ hinterlässt nicht nur in der Literaturgeschichte eine breite Spur, sondern auch in anderen Disziplinen: So spricht man in der Sozialpsychologie vom „Werther-Effekt“ und meint damit die „Nacheiferung“ des Suizids. Aber basiert dieser Ausdruck, der nicht mit dem „Wertherfieber“ verwechselt werden darf, möglicherweise auf einem fatalen Irrtum? Goethes eigene Äußerungen lassen Zweifel aufkommen. Eine Fülle von Fehldeutungen, Nachbildungen, Parodien folgte dem Erscheinen seines Romans vor 250 Jahren, und schon bald war Goethe „das Ausgraben und Sezieren [s]eines armen Werther so satt“, wie er am 7. März 1775 schrieb.

Dr. Bertold Heizmann, promovierter Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Essen, geht der wechselvollen Rezeption des  „Werther“-Romans nach und versucht aufzuzeigen, wie jede Generationvon der Goethezeit über Ulrich Plenzdorf bis heutesich den Stoff aneignet, umformt, verfremdet und ihn lebendig hält, indem sie eigene Pointen setzt.

 

Dr. Johannes Saltzwedel: „Werthers Welt“

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Dr. Johannes Saltzwedel (Hamburg): „Werthers Welt“

„Werther“ in seiner EpocheStreifzüge durch das Jahr 1774

Wie sah die Welt aus, als vor 250 Jahren „Die Leiden des jungen Werthers“ erschienen? Was beschäftigte Goethe und seine Zeitgenossen, worüber diskutierte man? Da gab es erfrischende Form-Experimente in Literatur und Musik, aber auch bedeutende Wissenschafts-Taten, kühne Erkundungsfahrten in entlegene Winkel des Erdballs – und neben überzeugtem Aufklärerfleiß manch dreiste Scharlatanerie.

Dem überfeinerten Rokoko nach französischen Vorbildern stellen Jüngere eine neue Unmittelbarkeit gegenüber, die gängigen Vernunftlehren misstraut; gerade weil kein großer Krieg die Aufmerksamkeit bündelt, beginnen allenthalben Zweifel zu nagen, im Privaten wie in der politisch-gesellschaftlichen Sphäre. Mittendrin erlebt der junge Goethe Prominenz im Kurbad, christliche Sinnsucherei, freche Nachdrucker – und lernt schließlich seinen künftigen Arbeitgeber kennen.

Dr. Johannes Saltzwedel, geb. 1962, ist Kulturhistoriker und Goethe-Sammler in Hamburg. Sein Vortrag beruht auf seinem unlängst erschienenen Buch „Werthers Welt“. Unter diesem Titel findet auch über das ganze Jahr 2024 eine monatlich wechselnde Ausstellung im Handschriftenstudio des Frankfurter Goethehauses statt. https://frankfurter-goethe-haus.de/ausstellung/-/werthers-welt-das-werther-jahr-1774/1336, siehe Ausstellung im Handschriftenstudio des Frankfurter Goethe-Museums

Zur freundlichen Beachtung: Dieser Vortrag findet ausnahmsweise an einem Mittwoch statt.

Grußwort zum neuen Jahr 2024

Liebe Goethe-Freundinnen, liebe Goethe-Freunde,

mit der ersten Strophe aus Goethes Gedicht „Zum neuen Jahr“ möchte ich Sie zu unserem Jubiläumsjahr 2024 herzlich begrüßen!

Zwischen dem Alten,
Zwischen dem Neuen
Hier uns zu freuen,
Schenkt uns das Glück,
Und das Vergangne
Heißt mit Vertrauen
Vorwärts zu schauen,
Schauen zurück.

(Johann Wolfgang von Goethe: Zum neuen Jahr 1802, aus: Gedichte, Ausgabe letzter Hand)

Passend zum Erscheinen von Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ vor 250 Jahren präsentieren wir Ihnen in diesem ersten Halbjahr ein Programm, das sich dem „Werther“ aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln nähert. Nachdem uns Johannes Saltzwedel ins Entstehungsjahr des „Werthers“ mitnimmt und ein Kaleidoskop des Jahres 1774 ausbreitet, spüren Bertold Heizmann und Bernd Kemter der Rezeptionsgeschichte dieses Werkes nach. Barbara Steingießer blättert mit uns im Weimarer „Journal des Luxus und der Moden“, und im Juni reisen wir für einen Tag per Bus nach Darmstadt.

Wir freuen uns über Ihre rege Teilnahme bei all unseren Veranstaltungen!

Mit den besten Wünschen für das neue Jahr

im Namen des Vorstands und des Beirats

Angelika Kunkel, Erste Vorsitzende

Neujahrsempfang 2024: 275 Jahre Goethe – 250 Jahre Werther – 50 Jahre Wetzlarer Goethe-Gesellschaft

Alte Aula, Obertorstraße 20, Wetzlar

  • 275. Geburtstag von Johann Wolfgang von Goethe
  • 250 Jahre „Die Leiden des jungen Werthers“
  • 50 Jahre Wetzlarer Goethe-Gesellschaft

Im Jahr 2024 feiern wir drei Jubiläen auf einmal: Johann Wolfgang Goethe wird vor 275 Jahren in Frankfurt am Main geboren, sein Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ erscheint vor 250 Jahren auf der Leipziger Buchmesse, und die Wetzlarer Goethe-Gesellschaft wird vor 50 Jahren mit dem Zweck gegründet, „die universale Gedankenwelt Goethes lebendig zu erhalten“. Dies alles feiern wir im Rahmen unseres Neujahrsempfangs. Besonders freuen wir uns, dass die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts und des Deutschen Romantik-Museums in Frankfurt, Frau Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, ihre Mitwirkung zugesagt hat.

Programm:

Begrüßung durch den Vorstand
Grußworte der Stadt Wetzlar

Vortrag: Anne Bohnenkamp-Renken (Frankfurt): Aus der Erfolgsgeschichte eines Kultbuchs – „… mein Herz von Grund auf zu erschüttern

Musikalische Überraschung. Joachim Eichhorn (Wetzlar)

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Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen zum Gespräch bei Sekt und Wein und Goethe-Pastetgen.

Das Programm finden Sie auch unter dem Link 2024 GG-Wetzlar_50Jahre_web

Goetheschule:  „Ich muss Ihnen schreiben, liebe Lotte!“

Lesungen und Kurzvorträge:  „Ich muss Ihnen schreiben, liebe Lotte!“ – Briefkultur um 1800

Zum Jahresabschluss findet unsere Veranstaltung an einem sehr besonderen und für uns gänzlich neuen Ort statt: In der Mediothek der Goetheschule Wetzlar sind wir Gäste einiger dort tätiger Lernenden und Lehrenden. Sie erzählen uns vom Briefeschreiben in der Goethezeit und rezitieren ausgewählte Werke. So hören wir aus dem privaten und literarischen Briefwechsel Goethes mit Christiane Vulpius, Charlotte von Stein u. A. oder aus Goethes Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“.

Georg Weigand, wissenschaftlicher Volontär bei den städtischen Sammlungen Wetzlar, gibt uns gleichzeitig einen Einblick in die Briefkultur um 1800 unter dem Aspekt „Schreibkultur zwischen ‚Werther‘-Roman und Briefsteller“. Die Bedeutung des Briefverkehrs in der Zeit um 1800 kann dabei kaum hoch genug geschätzt werden; Briefe waren nicht nur ein Mittel, um Nachrichten auszutauschen, sondern hielten Verbindung zwischen Menschen, die weit entfernt waren. „Goethe hat wohl annähernd 24.000 Briefe bekommen. Etwa 20.000 mag er selber geschrieben haben – an mehr als 1.700 verschiedene Adressaten.“ (Albrecht Schöne)

Nach der Veranstaltung haben interessierte Mitglieder unserer Goethe-Gesellschaft zusätzlich die Gelegenheit, in einer halbstündigen Führung die 2021 neueröffnete Wetzlarer Goetheschule kennen zu lernen.

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Anmeldungen werden erbeten bei Angelika Kunkel, Tel. 06441 – 42114 oder per E-Mail an: vorstand@wetzlarer-goethe-gesellschaft.de. Treffpunkt ist der Haupteingang der Goetheschule, Aufzüge sind vorhanden, Parkmöglichkeit besteht vor dem Europabad.

 

 

Die Zukunft der Goethe-Gesellschaften im Dialog

Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Hannes Höfer (Weimar): Die Zukunft der Goethe-Gesellschaften im Dialog

50 Jahre, nachdem sich im Dezember 1973 eine Handvoll Goethefreunde und -freundinnen im Wohnzimmer von Frau Dr. Hanny Pfeiffer trafen und beschlossen, in Wetzlar eine Goethe-Gesellschaft zu gründen, möchten wir mit Ihnen bei Tee und Gebäck ein paar Erinnerungen an die vielen gemeinsamen Jahre und Unternehmungen austauschen. Anschließend wird uns Dr. Hannes Hoefer von unserer „Muttergesellschaft“ in Weimar in einem Vortrag über die weltumspannende Idee der Goethe-Gesellschaften berichten. Die Gesellschaft in Weimar hat sich dabei der Aufgabe verschrieben, „Goethe in seiner gegenwärtigen Bedeutung zur Geltung zu bringen“.

Doch wie zeitgemäß ist diese Aufgabe, denn welche Bedeutung besitzt Goethe gegenwärtig noch? Wie ließe sich die Aufgabe heute angehen? Und wen will man auf welchen Wegen erreichen? Dr. Hannes Höfer ist seit Mitte 2022 Geschäftsführer der Goethe-Gesellschaft in Weimar und spricht über die zukünftige Ausrichtung der Gesellschaft und ihre Pläne.

 

Wolfgang Bunzel: Spielarten des romantischen Märchens

Phantastische Bibliothek Wetzlar, Turmstraße 20

Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Bunzel (Frankfurt): Spielarten des romantischen Märchens

 Novalis, Ölgemälde von Franz Gareis, um 1799.

 „Wenn wir heute von Märchen sprechen, dann denken wir meist nur an einen Typus wunderbarer Geschichten, nämlich die allseits bekannten ‚Kinder- und Haus-Märchen‘ der Brüder Grimm. Die Romantiker haben sich aber schon vor den Grimms für Märchen interessiert. Der Vortrag stellt die wichtigsten Spielarten des romantischen Märchens vor und geht dabei auf Texte von Novalis, Ludwig Tieck, Clemens Brentano, E.T.A. Hoffmann und Bettine von Arnim ein. Dabei wird erkennbar, wie vielfältig die Märchenproduktion in der Romantik tatsächlich war.“ (W. Bunzel)

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Nach dem Studium der Germanistik, Komparatistik und Philosophie an den Universitäten Regensburg und München promovierte Wolfgang Bunzel mit einer Arbeit über Goethes Veröffentlichungen in Musenalmanachen und literarischen Taschenbüchern. Seit 2007 ist Wolfgang Bunzel Leiter der Forschungsstelle Romantik beim Freien Deutschen Hochstift in Frankfurt.