Gesprächskonzert: Goethes „Werther“ und die Musik

Stadtmuseum, Lottestraße 8-10, 35578 Wetzlar

 

Gesprächskonzert

Sylvia Ackermann (Klavier), Anna Feith (Gesang), Dr. Ulrike Kienzle (Lesung, Moderation)

Goethes „Werther“ und die Musik

 (c) Wetzlar Tourismus

Musik spielt in Goethes „Werther“ eine bedeutende Rolle: Die Gesänge des altgriechischen Dichters Homer sind Werthers „Wiegengesang“, seine Liebe zu Charlotte erwacht während eines Tanzvergnügens, und Lotte setzt sich ans Klavier, um ihre Gefühle auszudrücken. Aber welche Musik spielte man 1774? „Vorklassik“, „Empfindsamkeit“, „Sturm und Drang“?

Dr. Ulrike Kienzle und die beiden Musikerinnen gehen diesem Thema nach mit Lesungen und Zitaten aus dem Roman, mit Erklärungen und Musikbeispielen.

Das Gesprächskonzert ist eine Kooperation mit der Wetzlarer Kulturgemeinschaft e.V. und den Städtischen Museen. Der Eintritt ist frei.

 

Ausstellung in Garbenheim „Werther und Wahlheim“

Heimatmuseum Garbenheim, Untergasse 3, 35583 Wetzlar

„Werther und Wahlheim“

Werther-Ausstellung zu Garbenheim und der Natur

 (c) Wanderbroschüre „Goetheweg“

Jeder 1. Sonntag im Monat von 15-17 Uhr vom 1. September 2024 bis Ende August 2025

Ort: Heimatmuseum Garbenheim, Untergasse 3, 35583 Wetzlar

https://museen-in-hessen.de/de/museen/heimatmuseum_garbenheim

 

 

Zu Goethes Geburtstag „Werthers Welt in Lottes Garten“

Deutschordenshof, Lottestraße 8-10, 35578 Wetzlar

Theateraufführung mit dem StattTheater Wetzlar im Deutschordenshof, Lottestraße 8-10

„Werthers Welt in Lottes Garten“

Stationen-Theater mit Figuren rund um den „Werther“

Das Konzept hat sich vor ein paar Jahren bewährt: An einem Sommerabend feiern wir Goethes Geburtstag – in diesem Jahr den 275. – zusammen mit zehn Aktiven des StattTheaters Wetzlar und einer Querflötistin im Hof des Deutschen Ordens. Fünf Männer aus der Zeit von Goethes Aufenthalt in Wetzlar 1772 schildern ungehalten, wie sie von Goethe in eine literarische Figur seines Briefromans verwandelt wurden und nun als Zerrbild weiterleben.

Nach der einstündigen Aufführung (die bei schlechtem Wetter in die Gebäude der Städtischen Sammlungen im Deutschordenshof verlegt wird) stoßen wir bei Wein und Saft auf den Geburtstag Goethes an. Weitere Aufführungen (ohne anschließenden Umtrunk) finden statt am 31. August und 1. September um 18.00 Uhr. Bei dieser Veranstaltung kooperieren wir mit dem Kulturamt der Stadt Wetzlar und den Städtischen Sammlungen.

Kosten für Mitglieder 5 Euro / Nichtmitglieder 10 Euro.

Anmeldungen bitte bei Angelika Kunkel, Tel. 06441 42114 oder per E-Mail: vorstand@wetzlarer-goethe-gesellschaft.

Bernd Kemter: Das „Werther“-Motiv im Spiegel einiger in- und ausländischer Dichter

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Bernd Kemter (Gera): Das „Werther“-Motiv im Spiegel einiger in- und ausländischer Dichter

Goethes „Werther“ inspirierte gleich mehrere Dichter, sich mit dem Schicksal des jungen unglücklich Verliebten in eigenen Werken auseinanderzusetzen. Der Vortrag weist diesen Umstand an Beispielen von Hölderlin, Lenz, Stendhal, Mickiewicz und Lord Byron nach. Dabei zeigt sich, dass die Bewältigung dieses anspruchsvollen Themas durchaus unterschiedliche, ja motivisch abweichende Versionen zeitigte.

Während Friedrich Hölderlin in seinem lyrischen Briefroman „Hyperion“ im Figuren-Paar Hyperion und Diotima über liebes-schwärmerische Bezüge, noch dazu überlagert von Naturbegeisterung, nicht hinauskam, gelang es dem polnischen Dichter Adam Mickiewicz in seinem romantischen Drama „Dziady“ (Totenfeier; eigentlich Urahnen) in der Person des Gustaw dieses für das „Jahrhundert der Empfindsamkeit“ typische Sujet meisterhaft zu bedienen; ja fast wäre der Autor selbst in die Rolle eines Werthers gefallen.

Auf ebenso überzeugende Weise glückte es Lord Byron in seinem dramatischen Gedicht „Manfred“ (man denke auch an die berührende Schumann-Ouvertüre) den Werther-Typus eindringlich vorzuführen und Spuren des Werther-Motivs finden sich in Rainer Maria Rilkes „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“. – Stendhals „Rot und Schwarz“ bietet eine eigene, ja eigentümliche Werther-Variante. Es zeigt sich nämlich, dass tragische Verstrickungen wegen unerfüllter Liebe nicht nur unglücklichen Jünglingen eigen sind. Es gibt ebenso weibliche Pendants.

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Bernd Kemter, Journalist und langjähriger Redakteur bei einer Thüringer Tageszeitung, ist Vorsitzender der Goethe-Gesellschaften Erfurt und Gera.

Busfahrt nach Darmstadt mit Mathildenhöhe

Darmstadt

Eintägige Busfahrt nach Darmstadt

Darmstadt war spätestens seit dem 18. Jahrhundert ein geistiges Zentrum in Hessen. Karoline von Hessen-Darmstadt, von Goethe als „große Landgräfin“ tituliert, pflegte Kontakte zu den geistigen Größen ihrer Zeit. Um die Jahrhundertwende entstand auf der Mathildenhöhe eine Künstlerkolonie mit Ausstellungsgebäude und dem 48 Meter hohen Hochzeitsturm, auch „Fünffingerturm“ genannt. Darmstadt ist heute Sitz der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Unser vorläufiges Reiseprogramm beinhaltet eine zweistündige Stadtrundfahrt zu den Sehenswürdigkeiten Darmstadts wie dem Luisenplatz, dem Schloss, dem Marktplatz und dem Jugendstilbad. Eine Führung über die Mathildenhöhe oder im Museum Künstlerkolonie schließt sich an. Evtl. besuchen wir noch den Herrgottsberg und den Goethefelsenden Treffpunkt der vor-romantischen „Darmstädter Empfindsamen“sowie das vom Darmstädter Bildhauer Ludwig Habich geschaffene Goethedenkmal von 1903 im Herrngarten, dem ältesten Park der Stadt.

Kosten für Fahrt + Stadtrundfahrt: 38,– Euro (für Nicht-Mitglieder 45,– Euro). Rückkehr ca. 18.30 Uhr. Verbindliche Anmeldungen sind ab sofort in der Schnitzler’schen Buchhandlung (Tel. 06441 45101) möglich. Mindestteilnehmerzahl 30 Personen. Der Fahrpreis ist bei der Anmeldung in bar zu entrichten oder zeitgleich auf unser Reisekonto zu überweisen: IBAN: DE41 5155 0035 0010 0014 51 (bei der Sparkasse Wetzlar mit der BIC: HELADEF1WET). Fahrtleitung: Elisabeth Kleymann und Angelika Kunkel.

Abfahrt in Wetzlar:

9.00 Uhr Abfahrt Leitz-Platz, Wetzlar (Fahrtrichtung Krankenhaus)

9.10 Uhr Abfahrt Goldfischteich, Wetzlar

 

Dr. Barbara Steingießer: Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Barbara Steingießer (Düsseldorf): Luxus & Lifestyle – Weimar und die weite Welt

Das „Journal des Luxus und der Moden“ (1786–1827)

Abbildung: (c) Wikipedia

Dass Weimar nicht nur eine Stadt der Klassik, sondern auch eine Design-Stadt ist, verdankt es dem Bauhaus. Aber was haben Weimar und Goethe mit der Modewelt zu tun? – Das Journal des Luxus und der Moden, das erste Lifestyle-Magazin Deutschlands, das von 1786 bis 1827 über die neueste Mode aus Paris und London sowie über Einrichtungstrends berichtete, hatte seinen Verlagssitz nicht etwa in Berlin oder in einer Messestadt, sondern in der kleinen Residenz Weimar.

Der bebilderte Vortrag präsentiert die handkolorierten Hefte und zeigt am Beispiel alter und neuer Luxusgüter, wie manch ein Trend von damals das Design von heute inspiriert. In Wetzlar, noch dazu im Werther-Jahr 2024, darf ein Exkurs zur „Werthermode“ nicht fehlen.

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Dr. Barbara Steingießer studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Bonn. 1994 erhielt sie ein Stipendium der Stiftung Weimarer Klassik zur Mitarbeit an der historisch-kritischen Schiller-Nationalausgabe. Nach ihrer Promotion machte sie sich als freie Autorin und Kulturjournalistin selbstständig.

 Dr. Bertold Heizmann: Werther 250. Alte und neue Leiden

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen): „Werther 250. Alte und neue Leiden“

Die Leiden des jungen Werthers, hier die 2. Auflage von 1775!

Der „Werther“ hinterlässt nicht nur in der Literaturgeschichte eine breite Spur, sondern auch in anderen Disziplinen: So spricht man in der Sozialpsychologie vom „Werther-Effekt“ und meint damit die „Nacheiferung“ des Suizids. Aber basiert dieser Ausdruck, der nicht mit dem „Wertherfieber“ verwechselt werden darf, möglicherweise auf einem fatalen Irrtum? Goethes eigene Äußerungen lassen Zweifel aufkommen. Eine Fülle von Fehldeutungen, Nachbildungen, Parodien folgte dem Erscheinen seines Romans vor 250 Jahren, und schon bald war Goethe „das Ausgraben und Sezieren [s]eines armen Werther so satt“, wie er am 7. März 1775 schrieb.

Dr. Bertold Heizmann, promovierter Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Essen, geht der wechselvollen Rezeption des  „Werther“-Romans nach und versucht aufzuzeigen, wie jede Generationvon der Goethezeit über Ulrich Plenzdorf bis heutesich den Stoff aneignet, umformt, verfremdet und ihn lebendig hält, indem sie eigene Pointen setzt.

 

Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Jahreshauptversammlung für das Geschäftsjahr 2023

Tagesordnung:

  1. Bericht der Vorsitzenden
  2. Bericht der Schatzmeisterin und der Kassenprüfer
  3. Nachwahl eines Kassenprüfers
  4. Anträge

Anträge zur Beschlussfassung in der Jahreshauptversammlung sind bis spätestens 1. März 2024 beim Vorstand einzureichen.

  1. Anfragen und Verschiedenes

Diese Ankündigung gilt als satzungsgemäße Einladung, da die vorliegende Programmübersicht an alle Mitglieder verschickt wird.

Im Anschluss an die Jahreshauptversammlung: 

Vortrag von Dr. Bertold Heizmann (Essen): „Werther 250. Alte und neue Leiden“

Der „Werther“ hinterlässt nicht nur in der Literaturgeschichte eine breite Spur, sondern auch in anderen Disziplinen: So spricht man in der Sozialpsychologie vom „Werther-Effekt“ und meint damit die „Nacheiferung“ des Suizids. Aber basiert dieser Ausdruck, der nicht mit dem „Wertherfieber“ verwechselt werden darf, möglicherweise auf einem fatalen Irrtum? Goethes eigene Äußerungen lassen Zweifel aufkommen. Eine Fülle von Fehldeutungen, Nachbildungen, Parodien folgte dem Erscheinen seines Romans vor 250 Jahren, und schon bald war Goethe „das Ausgraben und Sezieren [s]eines armen Werther so satt“, wie er am 7. März 1775 schrieb.

Dr. Bertold Heizmann, promovierter Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Goethe-Gesellschaft Essen, geht der wechselvollen Rezeption des  „Werther“-Romans nach und versucht aufzuzeigen, wie jede Generationvon der Goethezeit über Ulrich Plenzdorf bis heutesich den Stoff aneignet, umformt, verfremdet und ihn lebendig hält, indem sie eigene Pointen setzt.

 

Dr. Johannes Saltzwedel: „Werthers Welt“

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Dr. Johannes Saltzwedel (Hamburg): „Werthers Welt“

„Werther“ in seiner EpocheStreifzüge durch das Jahr 1774

Wie sah die Welt aus, als vor 250 Jahren „Die Leiden des jungen Werthers“ erschienen? Was beschäftigte Goethe und seine Zeitgenossen, worüber diskutierte man? Da gab es erfrischende Form-Experimente in Literatur und Musik, aber auch bedeutende Wissenschafts-Taten, kühne Erkundungsfahrten in entlegene Winkel des Erdballs – und neben überzeugtem Aufklärerfleiß manch dreiste Scharlatanerie.

Dem überfeinerten Rokoko nach französischen Vorbildern stellen Jüngere eine neue Unmittelbarkeit gegenüber, die gängigen Vernunftlehren misstraut; gerade weil kein großer Krieg die Aufmerksamkeit bündelt, beginnen allenthalben Zweifel zu nagen, im Privaten wie in der politisch-gesellschaftlichen Sphäre. Mittendrin erlebt der junge Goethe Prominenz im Kurbad, christliche Sinnsucherei, freche Nachdrucker – und lernt schließlich seinen künftigen Arbeitgeber kennen.

Dr. Johannes Saltzwedel, geb. 1962, ist Kulturhistoriker und Goethe-Sammler in Hamburg. Sein Vortrag beruht auf seinem unlängst erschienenen Buch „Werthers Welt“. Unter diesem Titel findet auch über das ganze Jahr 2024 eine monatlich wechselnde Ausstellung im Handschriftenstudio des Frankfurter Goethehauses statt. https://frankfurter-goethe-haus.de/ausstellung/-/werthers-welt-das-werther-jahr-1774/1336, siehe Ausstellung im Handschriftenstudio des Frankfurter Goethe-Museums

Zur freundlichen Beachtung: Dieser Vortrag findet ausnahmsweise an einem Mittwoch statt.