Grußwort unseres neuen Vorsitzenden Oliver Meyer-Ellendt

Das Leben gehört den Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.

(W. v. Goethe: „Wilhelm Meisters Wanderjahre“, Erstes Buch)

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Liebe Goethe-Freundinnen, liebe Goethe-Freunde,

der Gedanke, dass Veränderungen nicht nur akzeptiert, sondern begrüßt werden sollten, weil sie zum Leben gehören, gilt heute ebenso wie zu Goethes Zeiten. Auch die Wetzlarer Goethe-Gesellschaft hat sich gewandelt: Nach 47 Jahren zieht sich Frau Angelika Kunkel aus der Vorstandsarbeit zurück. Im Namen aller Mitglieder der Wetzlarer Goethe-Gesellschaft danken wir Frau Kunkel sehr herzlich für ihre langjährige und engagierte Tätigkeit!

In der letzten Hauptversammlung im März 2025 haben Dieter Lehnhardt als zweiter Vorsitzender und ich die Vorstandsarbeit übernehmen dürfen. Goethes Idee vom lebendigen Wechsel wird uns weiterhin als Leitgedanke dienen, wenn wir das Erbe des klassischen Dichters pflegen und erhalten wollen. Das bedeutet für uns, Goethes Werke immer wieder neu zu lesen, neue Perspektiven einzunehmen und durch das Stellen neuer Fragen überraschend neue Antworten zu erhalten. So soll unsere Gesellschaft ein Ort bleiben, an dem Goethes Denken nicht museal verwahrt, sondern lebendig gehalten wird. Lebendig sollen auch die Gespräche sein, die wir nach den Veranstaltungen mitein-ander und mit den Referierenden führen. „Von der besten Gesellschaft sagte man: ihr Gespräch ist unterrichtend, ihr Schweigen bildend.“ (J. W. v. Goethe: „Maximen und Reflexionen. Aus ‚Kunst und Altertum‘“)

Vier Veranstaltungen, die wir für das zweite Halbjahr 2025 für Sie geplant haben, werden solche Gelegenheiten zum Gespräch bieten. Ein besonderer Höhepunkt erwartet uns am 28. August, dem 276. Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes: Auf Anregung unseres Mitglieds Joachim Eichhorn werden an diesem Abend Auszüge zu hören sein aus der „Faust“-Vertonung von Anton Heinrich Radziwiłł. Im September reisen wir nach Weimar und Oßmannstedt und lassen uns im Oktober von einem ausgewiesenen Wieland-Kenner über das Verhältnis zwischen Goethe und Wieland berichten. Beschließen wird das Jahr die Leiterin des Goethehauses Frankfurt und des Deutschen Romantik-Museums mit einem Vortrag über „Faust I“. Wir freuen uns auf die kommenden Veranstaltungen – aber vor allem auf Sie als literarisch interessierte Gäste.

Im Namen des Vorstands und des Beirats
Oliver Meyer-Ellendt, Erster Vorsitzender

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