Vortrag: Goethe und die Rechtfertigung des Klatsches, von Prof. Gerhard Kurz

Phantastische Bibliothek, Turmstraße 20

Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Kurz (Gießen)

Goethe und die Rechtfertigung des Klatsches

Der Vortrag geht aus von Goethes »Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten«. Dieses Werk ist 1795 zusammen mit Schillers »Briefen über die ästhetische Erziehung des Menschen« in Schillers Zeitschrift Die Horen erschienen. Eine kleine Gesellschaft deutscher Emigranten erzählt sich in einer politischen Krise Geschichten, um das Überleben einer humanen Gesellschaft zu sichern. Goethe hat selbst auf das Vorbild von »1001 Nacht« und Boccaccios »Decamerone« verwiesen. Er entwirft damit ein Gegenmodell zu Schillers Modell einer ästhetischen Erziehung. In diesen Unterhaltungen stilisiert er sich als ein ironischer, skeptischer Alter, als ein großer Faulenzer, der seine Geschichten nicht neu erfindet, son­dern auf seine Sammlung von Geschichten zurückgreift, die er schon länger angelegt hat. Darunter sind Geschichten, wie wir sie im Klatsch erzählen.

Prof. Dr. Gerhard Kurz lehrte bis zu seiner Emeritierung Neuere deutsche Literaturgeschichte und Allgemeine Literaturwissenschaft an den Universitäten Amsterdam und Gießen.

 

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